Souveräner Ritter- und
Hospitalorden vom Hl. Johannes zu
Jerusalem von Rhodos und von Malta

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Der Malteserorden und Rumänien, momente gemeinsamer geschichte

Der Malteserorden und Rumänien, momente gemeinsamer geschichte
18/04/2008

Am 2. Juni 1247 unterzeichnete König Bela IV in Alba Regia, in Mittelungarn, ein Abkommen mit Rembaldo, Großrezeptor des Ordens des Hl. Johannes. Als „Diplom der Johanniterritter“ bekannt, gilt dieses Dokument als erstes Zeugnis einer offiziellen Beziehung zwischen dem Orden des Hl. Johannes und dem rumänischen Volk und markiert zugleich den Beginn dauerhafter Beziehungen zwischen Rumänien und dem Souveränen Orden.

Um dieser historischen Verbindungen zu gedenken, hat in Anwesenheit des Großmeisters Fra’ Matthew Festing – in der Magistralvilla des Ordens in Rom – eine Tagung unter dem Leitwort „Christianitas Europaea“ stattgefunden. Berichterstatter war Ioan-Aurel POP, Professor für mittelalterliche Geschichte und Geschichtswissenschaft an der Universität „Babes-Bolyai“ in Klausenburg.

„Dieses bedeutsame historische Dokument“, so Fra´ Elie de Comminges, Konservator der Magistralarchive, „wird im Geheimarchiv des Vatikans verwahrt und findet sich im Cartulaire général de l´Ordre des Hospitaliers de S. Jean de Jérusalemm (1100-1310) von J. Delaville Le Roulx“. Das Dokument bezieht sich nicht nur auf das Gebiet des heutigen Rumänien sondern darüber hinaus auf weite Teile des Reichs von Bela IV., so auch auf Ungarn, Dalmatien, Kroatien, Serbien und weitere Territorien.

Zahlreiche Vertragsklauseln sowie innere und internationale Umstände haben allerdings verhindert, dass das Vertragswerk umgesetzt wurde. Das „Diplom der Johanniterritter“ belegt aber, wie sich der Orden des Hl. Johannes in die die Geschichte der europäischen Zivilisation eingebracht hat und welches Gewicht er durch vertragliche Verbindungen zu den Staaten des christlichen Mittelalters im mittel-osteuropäischen Raum hatte und dadurch letztlich auch das Entstehen der rumänischen Staatlichkeit förderte.

„Der Malteserorden“ – so Comminges weiter – „ ist stolz auf seine Berufung und auf seine Mission zur Wahrung der christlichen Werte der Freiheit, der Nächstenliebe und der Solidarität. Durch die Jahrhunderte hindurch war es dieser Auftrag, der den Orden immer wieder bewegte, sich in Krisengebiete zu begeben, um Menschen zu helfen, unabhängig von deren Rasse oder religiösen Bekenntnis“.

„Formal 1932 begründet, sind unsere diplomatischen Beziehungen inzwischen tief in der europäischen Geschichte verwurzelt“, sagte der rumänische Botschafter beim Malteserorden, Marius Lazurca, dem der Verdienst am Zustandekommen der Tagung zukommt. „Mit der Integration in die europäische Gemeinschaft unternimmt Rumänien große Anstrengungen, um eine Solidargemeinschaft aufzubauen, die auf Gerechtigkeit gründet. Das ist der Grund für unsere Bemühungen, Energien und Ressourcen zu mobilisieren, um Gesundheitsstrukturen einzurichten, die nach Möglichkeit allen zugänglich sein sollen. Bei diesem schwierigen Unterfangen hat Rumänien dankbar die Ermutigung und die Solidarität des Malteserordens verspürt. Ich wünsche mir, dass diese Veranstaltung als Ausdruck unserer tiefen Dankbarkeit empfunden werde“.

Die Tagung schloss mit einem schönen Konzert der „Musica bizantina“, ausgeführt von der Chorgemeinschaft des Klosters von Stavropoleos aus Bukarest.