Souveräner Ritter- und
Hospitalorden vom Hl. Johannes zu
Jerusalem von Rhodos und von Malta

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Erklärung des Souveränen Malteserordens zu den aktuell vorrangigen Zielen seiner Regierung

Erklärung des Souveränen Malteserordens zu den aktuell vorrangigen Zielen seiner Regierung
02/02/2017

 

Die Regierung hat die Führung im Einklang mit der Ordensverfassung wiederhergestellt

In einer Pressekonferenz hat die Regierung des Souveränen Malteserordens nach den Rücktritt des Großmeisters Fra` Matthew Festing am Samstag, dem 28. Januar, heute ihre Prioritäten umrissen. Der Großkanzler des Souveränen Malteserordens, Albrecht Freiherr von Boeselager, erklärte: „Gemeinsam mit dem Statthalter regieren wir den Orden im Einklang mit der Verfassung auf gemeinsame und effiziente Weise.“

Die Regierung betonte, der Orden sei loyal zum Heiligen Vater und bekräftigte die Bereitschaft des Ordens, mit dem Gesandten des Papstes zusammen zu arbeiten. Im Namen der Regierung bedankte sich Boeselager bei Papst Franziskus für sein Eingreifen, das geholfen habe, die Regierungskrise zu beenden. Er bemerkte, dass der Papst in all seinen Entscheidungen Respekt und Fürsorge für den Malteserorden walten ließ. Er habe dabei in all seinen Taten die Souveränität des Ordens respektiert.

Die Regierung bedankte sich bei den Mitgliedern der päpstlichen Kommission für die schnelle Erstellung ihres Berichtes. Sie bedauerte unbegründete und haltlose Beschuldigungen über einen Interessenkonflikt, die gegen Mitglieder der Kommission erhoben wurden.

Wie die Krise im mittleren Osten und am Mittelmeer täglich zeigt, wird die Arbeit des Ordens mehr denn je benötigt. „Wir lassen nicht zu, dass die kürzlichen Ablenkungen in der Ordensregierung unsere humanitäre und soziale und medizinische Arbeit gefährdet“, sagt Dominique de La Rochefoucauld-Montbel, Großhospitalier.

Mit dem Rücktritt des Großmeisters beginnt eine neue Phase des Ordens: Mit erneuertem Elan konzentriert sich der Orden uneingeschränkt auf die enormen Herausforderungen in der humanitären Diplomatie und der Arbeit an der Basis.

Die Souveränität und das diplomatische Netzwerk spielen eine überragende Rolle in der Fähigkeit des Ordens, Menschen in Not zu dienen, und sind ein Aktivposten für die katholische Kirche. Oberste Priorität haben für die Ordensregierung nun die Stärkung des diplomatischen Netzwerks und des Aktionsradius der aktuellen Programme des Ordens. Die Ordensregierung bleibt konzentriert auf die Zusammenarbeit und Koordination mit dem UNHCR, der UN-Mission in Libyen, der Mission SOPHIA im Mittelmeer und der Internationalen Organisation für Migration IOR. Die Regierung beobachtet und bewertet im Augenblick die Entwicklung in Syrien und ist bereit, ihr lokales Engagement zugunsten der Bedürftigen in dem Moment zu erhöhen, wenn das möglich wird.

Ein medizinisches Team des Ordens ist im Augenblick in eine wichtige Trainingsmission an Bord des Schiffes San Giorgio einbezogen, Teil der Operation SOPHIA im Mittelmeer. Ziel ist es, die libysche Küstenwache und Mitglieder der libyschen Marine in der Rettung Schiffbrüchiger zu trainieren. Das humanitäre Engagement des Malteserordens kommt in 120 Ländern rund um die Welt zum Tragen. Die Arbeit von ca. 100.000 Menschen – Mitgliedern, freiwilligen Helfern und medizinischem Personal – geht ungebrochen weiter.

Wir sind beunruhigt und betroffen über die Verbreitung feindseliger Einstellungen gegenüber Einwanderern, nicht zuletzt basierend auf deren nationaler Herkunft. Die Geschichte hat anhand einer Menge von Beispielen die dramatischen und monströsen Konsequenzen gezeigt, die Politik auf der Grundlage von Rasse und Herkunft bewirkt.

Genauso verurteilt die Regierung die wachsende Missachtung humanitärer Gesetze der Genfer Konvention, wie sie durch die Vereinten Nationen ratifiziert wurden.

Albrecht von Boeselager: „Nicht nur, dass die Normen durch staatliche und nicht staatliche Akteure zunehmend missachtet werden, sie werden sogar öffentlich in Frage gestellt und diskutiert. In diesem Zusammenhang werden wir als Beobachter der UN und anderer multilateraler Organisationen weiterhin unsere Stimme erheben.“

Die Wahl eines Nachfolgers für den Großmeister wird in den nächsten drei Monaten stattfinden, wie in der Verfassung des Malteserordens vorgesehen. Der Statthalter, Fra’ Ludwig Hoffmann von Rumerstein, wird das Generalkapitel einberufen, das Wahlgremium, welches aus internationalen Repräsentanten der Ordensmitglieder besteht. Es wird in der Magistralvilla des Ordens in Rom tagen.

Ubersicht und Chronik der Ereignisse vom Dezember 2016 – Januar 2017

Kategorie: Nachrichten