Souveräner Ritter- und
Hospitalorden vom Hl. Johannes zu
Jerusalem von Rhodos und von Malta

COVID-19: Aktivitäten des Malteserordens weltweit

Rom 18. März 2020 – Der Souveräne Malteserorden mit seiner alten, tausendjährigen Tradition der Krankenfürsorge beteiligt sich aktiv an der Bewältigung der Notlage im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie: sowohl durch Zusammenarbeit mit den nationalen Gesundheitssystemen, mit dem Zivilschutz, als auch mit medizinischen und sozialen Hilfen. Im Folgenden sind einige der laufenden Aktivitäten aufgelistet, die von den Assoziationen und den Hilfs- und Freiwilligendiensten in einigen Ländern durchgeführt werden.

EUROPA

Italien

In einer der am stärksten von der Pandemie betroffenen Regionen, der Lombardei, hat dar italienische Hilfsdienst des Malteserordens (Cisom) seine Freiwilligen eingesetzt, um den Bau des neuen Krankenhauses zu unterstützen, das in Rekordzeit in den Pavillons der Mailänder Messe errichtet wurde. Mit 200 Intensivbetten und sub-Intensivbetten, die dringend von der Region Lombardei gefordert werden, wird es ein wichtiges medizinisches Zentrum für die Behandlung der am stärksten betroffenen Patienten sein. Der Malteserorden Italien wird durch die Spende von 260 Geräten für die assistierte Beatmung zum Betrieb des Krankenhauses beitragen.

Die freiwilligen Helfer des Malteserordens helfen jetzt Patienten, die von Covid-19 betroffen sind, und Menschen, die gerade genesen sind, aber weitere Behandlung benötigen. Ihr Einsatz ist auf dem Krankenhausschiff, das die Region Ligurien gerade im Hafen von Genua eingerichtet hat und das bis zu 400 Patienten aufnehmen kann.

Die Mitglieder und Freiwilligen des Malteserordens in Italien sind vor allem im Bereich der Gesundheit, der psychologischen und logistischen Unterstützung tätig und verteilen Lebensmittel und Medikamente an ältere oder in die Isolation gezwungene Menschen. Die Gesundheitsuntersuchungen für Passagiere, die an den wichtigsten italienischen Flughäfen ankommen, sind weiterhin aktiv. Diese Tätigkeit des italienischen Hilfsdienstes des Malteserordens wurde unmittelbar nach dem Auftreten des Coronavirus-Notfalls eingeleitet. Hervorzuheben ist auch die Unterstützung für die kommunalen Einsatzzentren in zehn verschiedenen Regionen. Darüber hinaus bieten einige vom Orden verwaltete soziale Aktivitäten weiterhin tägliche Unterstützung für Obdachlose, ältere Menschen ohne finanzielle Unterstützung, Arbeitslose, Einwanderer und in Armut lebende Menschen.

Deutschland

In Deutschland hat der Malteserorden ein zentrales und verschiedene regionale Krisenmanagement-Zentren eröffnet, in denen auf gesundheitliche Notfälle spezialisierte Einsatzkräfte alle Hilfsangebote verwalten und überwachen und dabei sicherstellen, dass sie die von den jeweiligen Gesundheitsbehörden erlassenen Richtlinien einhalten.

Die medizinischen Teams sind an mehreren Stellen im Einsatz: In Baden-Württemberg testen zwei Durchfahrtsstationen die von ihrem Arzt entsandten Personen, ohne dass sie ihre Autos verlassen müssen. Außerdem gibt es zahlreiche mobile Kliniken für Sprechstunden sowie präklinische Triagedienste. Die Ambulanzdienste wurden intensiviert. Die elf Krankenhäuser des Ordens wurden teilweise für die Bewältigung der Gesundheitskrise ausgerüstet, eines davon ist auf Atemwegserkrankungen spezialisiert. Schließlich bieten die Freiwilligen des Malteserordens verschiedene neue Dienstleistungen an, wie z.B. Einkaufen für ältere Bürger und Telefonbesuche.

Frankreich

Die Notfallteams des Malteserordens Frankreichs arbeiten seit Beginn der Krise mit den Präfekturen und Krankenhäusern zusammen. Sie sind auf Ersuchen der Behörden in verschiedenen Bereichen aktiv: Hilfe für Kranke und deren Transport in Krankenhäuser; Unterstützung der Telefon-Hotline, die medizinische Hinweise gibt; Lieferung von Hilfsgütern an Krankenhäuser. In den verschiedenen Betreuungseinrichtungen für Behinderte und ältere Menschen, die der Malteserorden in Frankreich betreibt, wurden medizinische Vorschriften aktiviert, um die Sicherheit von Patienten und Betreibern zu gewährleisten.

Ungarn

Der Ungarische Hilfsdienst des Malteserordens (MMSZ) hat einen Dienst aktiviert, der den Gästen seiner 30 Einrichtungen für ältere oder kranke Menschen – die sich jetzt in völliger Isolation befinden – Lebensmittel und Grundbedarfsgüter liefert. Außerdem wurden dank Online-Plattformen Bildungsdienste für Studenten in den 12 Einrichtungen des Ordens im Land aktiviert, die sich vor allem an junge Menschen aus bedürftigen und benachteiligten Familien richten. Angesichts des zu erwartenden Temperaturrückgangs in den nächsten Tagen wird die MMSZ unter voller Einhaltung der medizinischen und gesundheitlichen Vorschriften vorübergehend ihr Nachtquartier für Obdachlose mit 100 Betten wieder öffnen.

Irland

In mehreren Städten des Landes hat das Sanitätskorps des Malteserordens Notfall-Hotlines für Menschen eingerichtet, die sich in Isolation befinden oder Lebensmittel oder Medikamente benötigen, und bietet den Bedürftigsten Unterstützung an.

Slowakei

Auch in der Slowakei bemüht sich der Malteserorden um die Aufrechterhaltung seiner Aktivitäten für Obdachlose und verteilt weiterhin Essen und heiße Getränke.

NAHER OSTEN 

Die Wachsamkeit im Nahen Osten ist nach wie vor groß, wobei die Zahl der registrierten Fälle von Covid-19 bisher eher begrenzt ist. Aufgrund der prekären medizinisch-sozialen Bedingungen in vielen Ländern hat der Malteserorden jedoch eine Reihe von Monitoring-Aktivitäten aktiviert.

Palästina

In Bethlehem bleibt das vom Malteserorden betriebene Holy Family Hospital – die einzige Einrichtung in der Region, die über eine Intensivstation für Neugeborene verfügt – offen und engagiert für die Betreuung der am stärksten gefährdeten Mütter und Kinder in der Region. Mehr als 150 Kinder wurden geboren, seit das Gebiet am 5. März zur roten Zone erklärt wurde. Die Maßnahmen zur Infektionsbekämpfung wurden in Übereinstimmung mit den Vorschriften des Gesundheitsministeriums intensiviert. Einer der Operationssäle

des Krankenhauses wird auch als Isolierstation für infizierte Patienten genutzt. Die Schließung der Region hat jedoch zu weiteren Schwierigkeiten bei der Beförderung von Frühgeborenen oder solchen, die operiert werden müssen, geführt.

Libanon

Die Assoziation des Malteserordens im Libanon hat eine Reihe von Projekten zur Eindämmung des Virus in einigen der ärmsten Gebiete des Landes gestartet. Seit Beginn des Gesundheitsnotstands führt das medizinische Personal der Assoziation Sensibilisierungs- und Aufklärungskampagnen in den Gemeinden der Randgebiete durch, in denen die medizinischen Zentren und mobilen medizinischen Einheiten des Malteserordens tätig sind. Darüber hinaus haben alle Krankenschwestern in den Einrichtungen des Ordens im Libanon eine spezifische Ausbildung zu Covid-19 erhalten, die vom Gesundheitsministerium angeboten wird.

ASIEN

Südkorea

In einem der ersten Länder, das sich mit der gesundheitlichen Notlage konfrontiert sah, bereiteten Mitglieder der südkoreanischen Delegation des Malteserordens Tausende von Kits mit Grundbedarfsgütern – darunter Masken und alkoholische Reinigungsmittel – vor und verteilten sie an bedürftige Familien in den Städten Seoul und Suwon. Über 2.000 Menschen profitierten von der Verteilung dieser Güter.

Pakistan

Die Hygiene-Informationskampagnen wurden intensiviert, und die internationale Hilfsorganisation des Malteserordens, Malteser International, hat kommunale Handwaschstellen eingerichtet.

Bangladesch

In Bangladesch wurden in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern Kits entwickelt, die helfen sollen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

Malteser International hat einige seiner Programme in gefährdeten Gebieten intensiviert und stellt sicher, dass die medizinischen und sozialen Aktivitäten in den von Krieg und Gewalt betroffenen Gebieten fortgesetzt werden. „Dank über 60 Jahren Erfahrung im Krisenmanagement, einschließlich Epidemien, gehen wir den Coronavirus-Notfall mit größter Ernsthaftigkeit und Professionalität an“, sagte Malteser International-Generalsekretär Ingo Radtke. Deshalb haben Programme zur Bereitstellung von Gesundheitsversorgung, Nahrungsmitteln, Trinkwasser und der Verteilung von medizinischen Hilfsgütern weiterhin oberste Priorität.

AMERIKAS

Vereinigte Staaten

In Hartford, der Hauptstadt von Connecticut, hat die mobile medizinische Klinik des Malta House of Care in Zusammenarbeit mit dem Saint Francis Hospital eine „Drive-in“-Einrichtung für Tests an einem viel befahrenen Kreisverkehr direkt vor dem Krankenhaus eingerichtet. Patienten, die sich auf Anweisung ihres Arztes dorthin wenden, erhalten das Ergebnis innerhalb von 24 Stunden.

Haiti

Im ärmsten Land des amerikanischen Kontinents verteilen die Malteser Broschüren mit Informationen über Covid-19, welche die notwendigen Hygienevorschriften enthalten, und bieten Hilfe für ältere Menschen an.

Kolumbien

Malteser International hat seine Aktivitäten zur Hygieneerziehung verstärkt und richtet sich an venezolanische Migranten und Flüchtlinge sowie an die Aufnahmegemeinschaften im Departement La Guajira. Auch das Gesundheitspersonal hat eine umfassende Schulung über Schutzmaßnahmen erhalten. Neben der Steigerung mobiler medizinischer Einsätze in entlegenen Gebieten und Grenzregionen hat Malteser International Hygieneartikel an Bedürftige verteilt.

Peru

Das Projekt von Malteser International für ältere Menschen wurde geändert, wobei Hausbesuche vorerst die Gruppenaktivitäten ersetzen. Ältere Menschen erhalten bei Hausbesuchen Informationen über Maßnahmen zur Vermeidung einer Infektion mit COVID-19. Sie werden auch mit Hygieneartikeln ausgestattet.

OZEANIEN

Australien

Die Mitglieder der australischen Assoziation stellen Pakete mit Grundbedarfsgütern bereit, die auch Hygieneprodukte wie Seife und antibakterielles Gel enthalten, und bieten älteren Menschen, die isoliert werden mussten, sowie Obdachlosen Hilfe an.