Souveräner Ritter- und
Hospitalorden vom Hl. Johannes zu
Jerusalem von Rhodos und von Malta

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Eröffnung der 30. Internationalen Hospitaliers-Konferenz in Krakau

Der lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pizzaballa, ruft in einem Brief zu einer koordinierten Hilfsaktion für den Gazastreifen auf.
Eröffnung der 30. Internationalen Hospitaliers-Konferenz in Krakau
16/03/2024

Ukraine, Gaza und Schutzmaßnahmen. Dies sind die drei Hauptthemen, welche die Arbeit der 30. Internationalen Hospitaliers-Konferenz in Krakau, Polen, bestimmen. Mehr als 35 Verantwortliche für humanitäre Projekte aus dem weltweiten Netzwerk des Souveränen Malteser Ritterordens sind zusammengekommen, um über die dringendsten Fragen ihrer Arbeit zu diskutieren. Unter den vertretenen Ländern sind Südafrika, Hongkong, Australien und das Heilige Land.

„Das Ziel dieses internationalen Treffens der Hospitaliers ist klar: Wir wollen die Rolle der Hospitaliers stärken, um unseren Herren, den Armen und Kranken in aller Welt, besser dienen zu können“, sagte der Großmeister, Fra‘ John Dunlap, bei der Eröffnung der Konferenz am heutigen Vormittag.

Im Mittelpunkt der ersten Sitzung stand das humanitäre Drama, das sich in Gaza abspielt. Pater Davide Meli, Kanzler des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, überreichte dem Großmeister ein Schreiben im Namen des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, in dem er die Arbeit des Malteserordens würdigt und zu einer koordinierten Aktion zur Unterstützung der Bevölkerung von Gaza aufruft.

Das Primat der Nächstenliebe, das Primat der Liebe: das ist die einzig mögliche Antwort auf die Banalität des Bösen“, zitierte der Großhospitalier Fra‘ Alessandro de Franciscis das Buch der Philosophin Hannah Arendt aus dem Jahr 1963 und forderte seine Kollegen auf, „die Ärmel hochzukrempeln und mit Kompetenz daran zu arbeiten, den Armen und Kranken immer besser zu dienen“, getreu dem unerschütterlichen Motto des Ordens: „Hilfe den Bedürftigen, Bezeugung des Glaubens“.

„Die Herausforderung besteht heute darin, dass sich der Krieg auf alle Länder ausbreitet“, fügte der Großhospitalier hinzu und erinnerte an die Worte von Papst Franziskus über den Dritten Weltkrieg auf Raten. „Wir müssen uns auf das Gemetzel konzentrieren, das sich im Heiligen Land und in der Ukraine abspielt“, sagte er.

Eine freiwillige Mitarbeiterin des ukrainischen Hilfsdienstes in Mariupol berichtete von ihren Erfahrungen als Rettungskraft und ihrer Hilflosigkeit angesichts der hungernden und sterbenden Menschen. Es wurde an die Arbeit des Malteserordens in der Ukraine erinnert, die den größten Einsatz des Ordens seit dem Zweiten Weltkrieg darstellt. In einer Schweigeminute wurde der sieben in der Ukraine getöteten Helfer des Malteserordens gedacht und ein Gebet für den Frieden gesprochen.

Die Schutzmaßnahmen für Freiwillige, Mitglieder und Mitarbeiter wurden mit dem Ziel erörtert, die Verhaltenskodizes und Leitlinien zum Schutz der am meisten gefährdeten Personen, angefangen bei den Minderjährigen, zu stärken.
Die Konferenz wird bis morgen mit Workshops fortgesetzt, die sich mit der Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Einheiten des Ordens, mit der Spiritualität der Arbeit des Ordens und mit den internationalen und nationalen Lagern für Menschen mit Behinderungen befassen, die jedes Jahr organisiert werden.

Die 31. Hospitalkonferenz wird 2025 in Wien stattfinden.