Der Großhospitalier des Souveränen Malteser Ritterordens, Fra‘ Alessandro de Franciscis, stattete dem Libanon einen Besuch ab, wo er einige der wichtigsten Projekte, vor allem im medizinischen und sozialen Bereich, der Libanesischen Assoziation des Malteserordens persönlich besichtigte. Während seines Aufenthalts traf er sich mit den institutionellen Vertretern des Landes, darunter dem Premierminister Najib Mikati, dem Gesundheitsminister Firass Abiad, dem Oberbefehlshaber der libanesischen Armee, General Joseph Aoun und dem Apostolischen Nuntius Bischof Paolo Borgia.
Am ersten Tag seines Aufenthalts besuchte der Großhospitalier die Lager Chabrouh und Kfardebian, einzigartige Beispiele für die tausendjährige Fürsorgemission des Malteserordens. Hier organisiert die libanesische Assoziation das ganze Jahr über einwöchige Ferienlager für geistig und körperlich schwerbehinderte Menschen. Allein im Jahr 2023 sind 32 Camps für insgesamt etwa 600 Gäste und 900 Freiwillige geplant. Während des Besuchs wurde eine heilige Messe gefeiert.
Der Großhospitalier besuchte auch das „St. John the Baptist Centre“, eines der größten medizinischen Zentren in Beirut, das der am stärksten gefährdeten Bevölkerung medizinische Grundversorgung bietet. Das Zentrum wird von Mitarbeitern des Malteserordens im Land geleitet und umfasst ein hochmodernes Arzneimittellager, zwei medizinische und zahnmedizinische Labore sowie ein Schulungszentrum.
Die mobile medizinische Einheit in West-Beqaa war eine weitere Station des fünftägigen Besuchs. In einem Land, das die meisten Vertriebenen pro Kopf aufnimmt, bietet die Mobile Medical Unit ein breites Spektrum an Gesundheitsdiensten für Flüchtlinge an. Im ganzen Land betreibt die Libanesische Assoziation insgesamt sieben mobile medizinische Kliniken. Anschließend besuchte der Großhospitalier das vom Orden verwaltete Community Healthcare Center (in der gleichen Gegend), wo ein Treffen mit religiösen Führern der christlichen, muslimischen und drusischen Gemeinschaften sowie mit Gemeindevertretern der Region stattfand.
Der Tag endete mit einem Besuch in einem der fünf agro-humanitären Zentren, die der Malteserorden im Libanon eingerichtet hat, um Kleinbauern inmitten der andauernden schweren wirtschaftlichen, politischen und sozialen Krise Dienstleistungen und Unterstützung anzubieten.
Seit 2019 erlebt der Libanon eine humanitäre Katastrophe mit einer fortschreitenden Verschlechterung des Gesundheitssystems. Es mangelt an grundlegenden Medikamenten, und viele Menschen können sich eine medizinische Versorgung nicht mehr leisten. Der Malteserorden spielt im Libanon eine zentrale Rolle bei der medizinischen und sozialen Versorgung der Bedürftigsten und kümmert sich um die Ausgegrenzten in allen Landesteilen. Er betreibt insgesamt 25 Gesundheitseinrichtungen und bietet neben medizinischer und sozialer Betreuung auch Sensibilisierungs- und Präventionskampagnen sowie Hilfsprogramme für ältere Menschen an.
