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Der Malteserorden und die Tschechische Republik vereinbaren zusammenarbeit bei der Haiti-hilfe

Der Malteserorden und die Tschechische Republik vereinbaren zusammenarbeit bei der Haiti-hilfe
28/04/2010

Anlässlich des Besuchs des tschechischen Vizepremiers und Außenministers, Jan Kohut, beim Großkanzler des Ordens, Jean-Pierre Mazery, im Magistralpalast in Rom, ist heute zwischen der Tschechischen Republik und dem Malteserorden ein Verständigungsprotokoll über die Zusammenarbeit bei der Hilfe für Haiti unterzeichnet worden. Die Tschechische Republik wird technische Hilfe leisten und sich mit einem Betrag von 3 Millionen tschechischen Kronen (was einem Gegenwert von 117.000 Euro entspricht) an den medizinischen Vorsorge- und Wiederaufbauprojekten beteiligen, die der Orden in Haiti nach dem Erdbeben in die Wege geleitet hat, das im Januar über 230.000 Tote gefordert und eine Million Menschen obdachlos gemacht hat.

Der tschechische Vizepremier hat bei dieser Gelegenheit dem Malteserorden, der mit dem Großpriorat von Böhmen seit dem XII. Jh. im Land vertreten ist, für die vielfältigen Aktivitäten im medizinischen und sozialen Bereich gedankt, die der Orden nach 1990 im ganzen Land entfaltet hat, nachdem, nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, die diplomatischen Beziehungen mit der Tschechoslowakei wieder hergestellt worden waren und 1993, nach der Trennung der Tschechischen Republik und Slowakien, erneut bestätigt wurden.
„Der zwanzigste Jahrestag der Wiederherstellung der bilateralen Beziehungen – so Kohut – bietet einen erfreulichen Rahmen, um dem Malteserorden für all das zu danken, was er nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes in unserem Land im medizinischen Bereich geleistet hat und auch weiterhin leistet“. Das verheerende Erdbeben, das Haiti erschüttert hat, „gibt uns die Gelegenheit, vom Empfänger des Malteserordens zum Geber zu werden und so teilzunehmen am Wiederaufbau dieses geplagten Landes an der Seite eines Partners, der mit effizienten Projekten und hoher Professionalität vor Ort ist. Dieser Beitrag ist ein weiterer Schritt in Richtung auf eine Zusammenarbeit zwischen der Tschechischen Republik und dem Malteserorden, der hoffentlich zu immer engeren Beziehungen führen wird“.

Der Großkanzler dankte dem Gast für die Wertschätzung der Aktivitäten des Ordens in 120 Ländern der Erde und denjenigen in der Tschechischen Republik, wo der Orden mit seinen Zentren in 10 Städten und mit über 300 freiwilligen Helfern Behinderte, chronisch Kranke und Kinder aus sozial und kulturell bedrängten Verhältnissen betreut. Der Orden, der in Haiti bereits seit über 15 Jahren aktiv tätig ist, wird seine humanitäre Hilfe voraussichtlich mindestens auch noch die nächsten drei Jahre fortführen. „Unsere Prioritäten in Haiti – so der Großkanzler – gelten der medizinischen Grundversorgung der Menschen mit Impfkampagnen und psycho-sozialer Betreuung, der Versorgung mit Trinkwasser und der Bekämpfung der Armut. Ziel dieser Aktivitäten ist es, sie in die lokalen Eigenmaßnahmen einzubinden, um so den Wiederaufbau zu unterstützen. Wir sind deshalb glücklich darüber, dass die tschechischen Behörden sich bereit erklärt haben, mit uns an diesen Aufgaben mitzuwirken“.

Bei dem Essen im Magistralpalast zu Ehren der tschechischen Delegation im Anschluss an die Unterzeichnung des Abkommens, war auch der Pro-Patron des Malteserordens, Erzbischof Paolo Sardi, zugegen.