Souveräner Ritter- und
Hospitalorden vom Hl. Johannes zu
Jerusalem von Rhodos und von Malta

News

Der Großmeister des Malteserordens in Auschwitz am Tag des Gedenkens

Der Großmeister des Malteserordens in Auschwitz am Tag des Gedenkens
27/01/2025

Anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages hat der Großmeister des Souveränen Malteserordens, Fra‘ John Dunlap, zusammen mit zahlreichen Staatsoberhäuptern und führenden Persönlichkeiten aus aller Welt an den offiziellen Gedenkveranstaltungen im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau in Polen teilgenommen. Die Zeremonie zum Gedenken an die Opfer des Holocaust am 80. Jahrestag der Befreiung des nationalsozialistischen Vernichtungslagers war ein entscheidender Moment, um das Engagement für die Verteidigung der Menschenwürde, die Achtung der Grundrechte und den Kampf gegen jede Form der Diskriminierung zu erneuern, die zu den Grundpfeilern des Auftrags des Malteserordens in der Welt gehören.

Während der Zeremonie gedachte der Großmeister der Opfer der Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs und bekräftigte die Rolle des Malteserordens beim Aufbau einer Gesellschaft, die auf den Werten des Dialogs und des Friedens beruht.

Die Teilnahme des Großmeisters an den Gedenkfeiern in Auschwitz unterstreicht die Notwendigkeit, die historische Erinnerung als Bollwerk gegen Hass und Intoleranz wach zu halten. In diesem Zusammenhang erneuert der Malteserorden sein Engagement für die Opfer von Krieg, Verfolgung und humanitären Krisen mit dem Ziel, eine Kultur des Respekts und der universellen Brüderlichkeit zu fördern.

Bei dieser Gelegenheit traf Fra‘ John Dunlap mit dem Bürgermeister von Krakau, Aleksander Miszalski, zusammen. Im Mittelpunkt des Treffens standen die Projekte des Ordens in dem Land, darunter das Rehabilitationszentrum für behinderte Kinder, in dem jedes Jahr rund 800 Kinder und ihre Familien betreut werden.

Der humanitäre Einsatz des Malteserordens in Polen während des Zweiten Weltkriegs

Während des Zweiten Weltkrieges zeichnete sich der Malteserorden in Polen durch seinen humanitären Einsatz über seine polnische Assoziation aus. Zu Beginn des Konflikts eröffnete der Orden in der Nähe der Warschauer Altstadt ein Krankenhaus mit 200 Betten, in dem innerhalb weniger Monate Tausende von Menschen behandelt wurden. Am 3. Oktober 1940, nach der Kapitulation Warschaus, übernahmen die deutschen Militärbehörden das Krankenhaus und wandelten es in ein Lazarett um. Die freiwilligen Helfer und das medizinische Personal des Ordens verteilten Lebensmittel und versuchten, trotz der von den Nazis verhängten Verbote, der jüdischen Bevölkerung mit Mut und Hingabe medizinische Hilfe zu leisten, wobei sie oft ihr eigenes Leben riskierten, um das Leben anderer zu retten.

Mehrere Mitglieder des Ordens kamen bei der Ausübung ihrer Tätigkeit ums Leben: Roman Chłapowski und Dominik Łempicki wurden bei Bombenangriffen getötet, der Ehrenkaplan der polnischen Assoziation, Professor Kanonikus Alfred Dobiecki, wurde schwer verwundet.

Stanisław Sławski, polnischer Rechtsanwalt und Magistralritter, wurde 1942 von der Gestapo verhaftet und nach Auschwitz-Birkenau deportiert, wo er im März 1943 starb.

Nicht zu vergessen ist auch die „stille“ Rolle der Kapläne des Malteserordens, Don Pirro Scavizzi und Don Quirino Paganuzzi, die dem Vatikan Zeugenaussagen und Berichte über die Massaker und Deportationen der Juden übermitteln konnten.