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Humanitäre Diplomatie: Wie den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts begegnet werden kann

Humanitäre Diplomatie: Wie den Herausforderungen des  21. Jahrhunderts begegnet werden kann
10/11/2015

Der Großkanzler hält eine Lectio Magistralis am SIOI-Institut

Mit 60 Millionen Flüchtlingen weltweit und ca. 20 Millionen Menschen, die vor Krieg, Gewalt und Armut fliehen, sieht sich die humanitäre Diplomatie mit einem Ausmaß an Verzweiflung konfrontiert, wie es in der Vergangenheit zwischen unterschiedlichen Bevölkerungen noch nie erreicht wurde. Der Großkanzler des Souveränen Malteserordens, Albrecht Boeselager, berichtete heute morgen in einer Lectio Magistralis am SIOI-Institut (Italienische Gesellschaft für Internationale Organisation) in Rom von den gewaltigen Herausforderungen, denen sich die Institutionen und humanitären Organisationen jetzt stellen müssten.

Der Anstieg von nichtstaatlichen Akteuren, die Verwendung von nicht konventionellen Waffen und die Verletzung von humanitären Bestimmungen stellten Kräfte dar, welche die humanitären Maßnahmen in einem Moment behinderten, in dem sie mehr denn je nötig seien, erklärte der Großkanzler.

“Heute ist es wichtiger denn je, die durch die Genfer Flüchtlingskonvention kodifizierten humanitären Werte, welche vom Ende des Zweiten Weltkrieges herrühren, mit Vehemenz zu vertreten”, bekräftigte er und gab einen Überblick über die wichtigsten Interventionen des Malteserordens in 120 Ländern der Erde.

Der Präsident des SIOI – und ehemaliger Außenminister Italiens – Franco Frattini präzisierte diese Aussage mit den Worten, dass das Völkerrecht stets unter uneingeschränkter Wahrung der Menschenwürde angewandt werden solle, da “die Menschenrechte nicht verhandelbar” seien.

Frattini ermutigte auch zu einer beherzteren europäischen Initiative bei der Vorgehensweise in der Flüchtlingskrise. Indem er einen Appell an alle Staatschefs lancierte, die Angst zu überwinden, welche sie dazu verleite, Grenzen zu schließen und Mauern zu errichten, bekräftigte er die Besonderheit Europas “als ein Land der Rechte und Möglichkeiten”.