Vom 8. bis 11. November hat der Großkomtur Fra‘ Emmanuel Rousseau Polen und die Ukraine besucht. In Begleitung von Vertretern der Französischen und Polnischen Assoziation sowie Vertretern der Botschaft des Souveränen Malteserordens in der Ukraine hat der Großkomtur einige Initiativen des Ordens für Flüchtlinge und Vertriebene des Krieges in der Ukraine kennengelernt.
In einem der bewegendsten Momente seines Besuchs in der Ukraine, auf dem Soldatenfriedhof von Lyshakiv, hat der Großkomtur den Friedens-Aufruf des Heiligen Vaters betont: „Ich hoffe aufrichtig, dass der Friede die Wunden heilt, das Leiden beendet, das Leben schenkt und die Möglichkeit bietet, eine gute Gesellschaft aufzubauen, eine wahre Welt, die von christlicher Liebe und Barmherzigkeit inspiriert ist, nicht nur in der Ukraine, sondern in der ganzen Welt. Ich war noch nie in einem Land, in dem Krieg herrscht“, fuhr er fort. Ich habe gesehen, was der Malteserorden hier zusammen mit so vielen Menschen leistet, welche die Hoffnung bewahren, angefangen bei den sehr mutigen Jugendlichen. Ich bin sehr beeindruckt, denn ich sehe keine Verzweiflung, sondern Entschlossenheit.“
Der Großkomtur hat seine Solidarität mit den Patienten und den Verantwortlichen des Kinderkrankenhauses von Lemberg zum Ausdruck gebracht, das der Malteserorden über seine französische humanitäre Organisation (Ordre de Malte France) mit medizinischem Material für Herzoperationen von Kindern unterstützt, die wegen der Bombardierungen in Kiew nicht behandelt werden können. Er besuchte auch das Rehabilitationszentrum Halychyna, eine Klinik für Prothesen, die 2022 eröffnet wurde, um den Opfern von Minenexplosionen zu helfen, und die bis heute fast 250 Prothesen erhalten hat.
Wie Pavlo Titko, Leiter des ukrainischen Hilfsdienstes des Ordens, und Mohammed Edge Haj, Koordinator von Malteser International in der Ukraine, bei ihrem Besuch erläutert haben, sind beide Initiativen Teil eines umfassenderen humanitären Hilfsprogramms des Malteserordens, das seit Ausbruch des Krieges im Februar 2002 durch die Arbeit von Malteser International umgesetzt wird und das bereits 4 Millionen Menschen erreicht hat, darunter 45.000 Kinder und Jugendliche, die psychologisch betreut werden.
Fra‘ Emmanuel Rousseau ist auch mit Monsignore Ihor Voznyak, Metropolit-Erzbischof der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche in Lemberg, zusammengetroffen. Der Großkomtur wurde von einer Delegation begleitet, der Cédric Chalret du Rieu, Präsident des französischen Malteserordens, Martin Swierad, Hospitalier der polnischen Assoziation, Vizepräsident Maciej Koszutski und Ratsmitglied Andrzej Mauberg sowie Andriy Khanas, Botschaftsrat des Malteserordens in der Ukraine, angehörten.
Der Großkomtur setzte seinen Besuch dann in Polen fort: in Kattowitz im Ośrodek Pomoc, einem Hilfszentrum für Frauen und Kinder, die Opfer von sexueller, physischer und psychischer Gewalt geworden sind, das von den Schwestern der Unbefleckten Jungfrau Maria geleitet wird.
In Krakau, im Stadtteil Wola Justowska, hat der Großkomtur das im Jahr 2004 von der Polnischen Assoziation des Malteserordens gegründete Zentrum für behinderte Kinder unterstützt, in dem spezialisierte Dienste wie Logopädie, Autismusbehandlung, ärztliche und psychologische Betreuung für junge Patienten mit verschiedenen Behinderungen, darunter auch Störungen des zentralen Nervensystems, angeboten werden. Jährlich werden 800 behinderte Kinder und ihre Familien betreut, auch in einem Kindergarten für etwa 70 Kinder.