Souveräner Ritter- und
Hospitalorden vom Hl. Johannes zu
Jerusalem von Rhodos und von Malta

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Der Großmeister schreibt dem Papst anlässlich des 50.Weltfriedenstages

Der Großmeister schreibt dem Papst anlässlich des 50.Weltfriedenstages
30/12/2016

„Auch in diesem Jahr trifft die Nachricht des Heiligen Vaters zum Weltfriedenstag den Kernpunkt der Probleme, die die Menschheit in diesen Zeiten turbulenter Veränderung und gestiegener Risiken für die Zukunft unseres Planeten und der Menschheit belasten.‟ So lauten die ersten Zeilen des Briefes, den Großmeister Fra’ Matthew Festing heute anlässlich des 50.Weltfriedenstages, der am 1.Januar gefeiert wird, an Papst Franziskus gesandt hat.

„Ich möchte meine Dankbarkeit dafür ausdrücken”, schreibt der Großmeister weiter, „dass das Thema der Gewaltlosigkeit und damit untrennbar verbunden auch das Thema Gewalt zwischen Personen, Staaten und vielen nichtstaatlichen Akteuren, die unvermeidlich zu Ko-Protagonisten auf der weltweiten Bühne geworden sind, ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt wurde. Ich schließe mich der Botschaft Eurer Heiligkeit im Namen des gesamten Malteserordens an. In diesen schwierigen und komplexen Zeiten versuchen wir unseren Dienst so nah wie möglich an der Lehre der Kirche und an den Weisungen des Nachfolgers Petri auszurichten.‟

Fra’ Matthew Festing stellt weiter fest: „Das Prinzip der Gewaltfreiheit lenkt unsere Aufmerksamkeit vor allem durch sein komplettes oder teilweises Fehlen in Großteilen der Erde auf sich: in Afrika, wo Kriege und Massaker die Politik zu ersetzen scheinen. In Asien, wo sich Entwicklungen abzeichen, die Ihre Spuren in der Geschichte hinterlassen. In Lateinamerika, wo die verdienten Bemühungen des Vatikan auf schwer auszumerzende Widerstände stoßen. Im geplagten Mittleren Osten, der eine Bühne für grenzenlose Gewalt darstellt. Im nördlichen Afrika, das von bewaffneten Konflikten erschüttert wird und wo Hunderttausende unserer Brüder vergeblich Zuflucht und eine Lebensperspektive auf einem friedvolleren Kontinent suchen. In Europas selbst, wo im Osten noch gekämpft wird und wo das Fehlen einer gemeinsamen Flüchtlingspolitik irrationale Ängste schürt und eine allgemeine Lähmung verhindert, dass die positiven Elemente der Migrationsbewegung gesehen und die negativen Aspekte aufgebauscht werden. Die Gewaltfreiheit, welche durch Seine Heiligkeit heraufbeschworen wird, ist ein seltenes und wertvolles Prinzip.”

Der Großmeister betont das Engagement des Ordens „auf diesem Gebiet, um das Leid in mehr als 120 Länder, in denen der Orden aktiv ist, zu lindern: das Thema Mutterschaft in Bethlehem, Willkommenskultur in Deutschland, Flüchtlingscamps im Libanon, Ärzte und Krankenpflegepersonal auf den Schiffen der italienischen Küstenwache im Mittelmeer und in vielen anderen Krisengebieten und nun eine Einrichtung für Alleinreisende Minderjährige in Rom, die ihren Betrieb Ende Januar aufnimmt. Vielleicht ist das immer noch wenig, aber es zeigt das Engagement des Malteserordens, auf die Notwendigkeiten und die Herausforderungen unserer schwierigen Zeit zu reagieren und ihnen gerecht zu werden”.

„Das Zitat Eurer Heiligkeit aus der Bergpredigt im Bezug auf die acht Seligpreisungen, die im Johanniterorden durch das achtspitzige Kreuz symbolisiert werden, das die Gründer des ersten Krankenhauses auswählten, bestätigt uns das Wohlwollen und die Nähe des Nachfolgers Petri, unsere Tradition zu erhalten, die uns durch unsere 900-jährige Geschichte begleitet und in der heutigen Zeit neue Wege und Mittel finden lässt, eine überzeugte eigene und aktive Spiritualität auszudrücken.”

„Ich bitte Eure Heiligkeit“, so die Schlussformel des Briefes, „meine Ergebenheit und die des gesamten Malteserordens anzunehmen. Ich versichere meine kontinuierlichen Gebete, die der Gemeinschaft des Großmagisteriums und des gesamten Ordens”.