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Der Krieg in der Ukraine und die Rolle der Diplomatie im Mittelpunkt des Arbeitsessens zwischen den EU-Botschaftern

Der Großkanzler nahm an dem Arbeitsessen teil
Der Krieg in der Ukraine und die Rolle der Diplomatie im Mittelpunkt des Arbeitsessens zwischen den EU-Botschaftern
01/07/2022

Die neuen geopolitischen Gleichgewichte, durch den Krieg in der Ukraine, die Rolle der Großmächte angesichts der Umwälzungen in der Weltordnung – angefangen bei China -, die Nahrungsmittelkrise als Folge des Krieges, die Rolle der Diplomatie und der Zusammenarbeit bei der Förderung des Dialogs: Diese Themen standen im Mittelpunkt des Arbeitsessens zwischen den Botschaftern der EU-Mitgliedstaaten, das am Donnerstag im Päpstlichen Collegium Nepomucenum in Rom stattfand. An dem Treffen, das vom Botschafter der Tschechischen Republik beim Souveränen Malteserorden und beim Heiligen Stuhl, Václav Kolaja, organisiert wurde, nahm auch der Großkanzler des Malteserordens, Albrecht Boeselager, teil.

Die Botschafter äußerten sich besorgt über die anhaltenden Bombardierungen in der Ukraine. Der Großkanzler betonte die zunehmende Schwächung des Völkerrechts durch wiederholte Menschenrechtsverletzungen. Boeselager wies erneut auf die Bedeutung der humanitären Diplomatie für die Förderung des Dialogs und den Schutz der am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen hin und erinnerte daran, dass der Krieg inzwischen über die Landesgrenzen hinausgeht und eine ernste Nahrungsmittelkrise verursacht hat, die insbesondere die Menschen in den Entwicklungsländern vom Nahen Osten bis nach Afrika hungern lässt und zu einem unkontrollierten Anstieg der Inflation führt.

Boeselager erinnerte an die humanitären und operativen Aktivitäten des Malteserordens, beginnend mit der Ukraine – wo der Orden seit 1990 präsent ist – und betonte die Bedeutung der Synergie zwischen den Botschaften des Ordens in den osteuropäischen Ländern und den Hilfs- und Freiwilligendiensten für die Verteilung humanitärer Güter und den Schutz der Ordensmitarbeiter vor Ort. Boeselager erwähnte auch die Präsenz des Ordens in anderen Regionen der Welt, die von sozialen und wirtschaftlichen Krisen betroffen sind, wie etwa der Libanon.

Der Großkanzler hob auch die Beiträge des Malteserordens zur Münchner Sicherheitskonferenz hervor, an der der Orden mit einem runden Tisch zum Thema Migration und Sicherheit teilnahm. Zudem war die Sicherheit bei Zugang zu Nahrungsmitteln eines der Themen des Treffens. Boeselager verurteilte Nahrungsmittelausbeutung als Kriegswaffe zur Verarmung und Schwächung von Bevölkerungen.

Anschließend erörterten die Botschafter das Thema Gesundheit: Einhellig wurde dazu aufgerufen, sich auf eine mögliche neue Pandemie vorzubereiten. Der Großkanzler schlug insbesondere einen „Gesundheitspakt“ vor – nach dem Vorbild des von den Vereinten Nationen geförderten und 2018 in Marokko unterzeichneten „Compact on Migration“ -, einen gemeinsamen internationalen Aktionsplan zur Koordinierung einer wirksamen globalen Reaktion im Falle einer Pandemie.

Schließlich wurden die Botschafter der Europäischen Union, von denen die meisten beim Souveränen Malteserorden akkreditiert sind, über den Verfassungsreformprozess des Ordens informiert.