Der Großkanzler des Souveränen Malteserordens, Riccardo Paternò di Montecupo, ist gestern in Paris vom stellvertretenden Generaldirektor der UNESCO, der Sonderorganisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Xing Qu, empfangen worden.
Bei dem Treffen wurden verschiedene Bereiche erörtert, in denen der Malteserorden seinen Beitrag zu den Aktivitäten der UNESCO verstärken und ausbauen möchte, insbesondere im Hinblick auf den Schutz der heiligen Stätten, vor allem in Konfliktsituationen, und die mögliche Aufnahme der historischen Archive des Malteserordens in das Register des UNESCO-Programms Memory of the World (MoW). Allein das Archiv des Souveränen Malteserordens in der Malta Library in Valletta enthält über 7.000 Dokumente, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen, darunter die päpstliche Bulle von 1113, die den Orden anerkannte und die rechtlichen Grundlagen für seine Souveränität schuf. Hinzu kommen bedeutende Archivbestände in verschiedenen Ländern Kontinentaleuropas, die die Entwicklung der Aktivitäten des Malteserordens im Laufe der Jahrhunderte belegen.
Stellvertretender Direktor Qu würdigte die humanitären Aktivitäten des Malteserordens in der ganzen Welt und die Initiativen, die der Orden in Zusammenarbeit mit der UNESCO zu entwickeln gedenkt. In diesem Zusammenhang hat er die volle Unterstützung des Sekretariats bei der Ausarbeitung des Vorschlags für die Aufnahme der Ordensarchive in das UNESCO-Programm „Memory of the World“ zugesagt.
Der Souveräne Malteserorden feiert in diesem Jahr das dreißigjährige Bestehen seines Status als ständiger Beobachter bei den Vereinten Nationen mit seinen Vertretungen in New York, Genf, Rom und Wien; seit dem Jahr 2000 ist er auch ständiger Beobachter bei der UNESCO.
Der Großkanzler ist in diesen Tagen nach Paris gereist, um am jährlichen Treffen der Botschafter teilzunehmen, die in den Ländern akkreditiert sind, in denen der Malteserorden mit zahlreichen humanitären Initiativen, insbesondere im Bereich des Gesundheitswesens, präsent ist.