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Der Souveräne Malteserorden fördert bei der Münchner Sicherheitskonferenz den Dialog über die Stabilität im Libanon

Der Souveräne Malteserorden fördert bei der Münchner Sicherheitskonferenz den Dialog über die Stabilität im Libanon
14/02/2025

Im Rahmen der 61. Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) hat der Souveräne Malteserorden heute ein hochrangiges Side Event mit dem Titel „Kairos oder Krise? Auf dem Weg zu Stabilität und Frieden im Libanon“ organisiert. In Anwesenheit zahlreicher Gäste aus Politik und Institutionen, darunter der scheidende libanesische Premierminister Najib Mikati und Cindy Hensley McCain, Exekutivdirektorin des Welternährungsprogramms, bot die in zwei Panels gegliederte Veranstaltung eine wichtige Gelegenheit zum Austausch über die Zukunft des Libanon und die Herausforderungen, denen sich das Land stellen muss, um dauerhafte Stabilität und Frieden zu gewährleisten.

In einem äußerst komplexen regionalen Kontext gibt es einerseits Chancen für Wiederaufbau und Dialog, andererseits bestehen weiterhin Risiken, die den Friedensprozess im Libanon gefährden könnten. Vor diesem Hintergrund hat der Souveräne Malteserorden, der seit über 70 Jahren im Libanon und seit über 900 Jahren in der Region eine führende Rolle im humanitären Bereich spielt, in Zusammenarbeit mit dem MSC eine Diskussionsplattform über die Stabilisierungsperspektiven und die Strategien zur Überwindung der Schwierigkeiten des Landes angeboten.

„Der Nahe Osten und das Heilige Land, das dem Malteserorden aus historischen und kulturellen Gründen sehr am Herzen liegt, stehen erneut an einem Scheideweg. Es gibt viele Ungewissheiten auf verschiedenen Ebenen. Und es gibt viele Risiken“, sagte Riccardo Paternò di Montecupo, Großkanzler des Malteserordens, bei der Eröffnung der Veranstaltung. „Auch die Waffenstillstandsabkommen in Gaza und im Libanon sind gefährdet. Es gibt nur einen Weg, diese Risiken einzudämmen und ihnen entgegenzuwirken: Vermittlung, Diplomatie, humanitäre Hilfe, internationale Unterstützung beim Wiederaufbau und bei der geordneten und sicheren Rückkehr der Flüchtlinge in ihre Heimat. Die Bedürfnisse und Wünsche der Menschen sollten im Mittelpunkt der internationalen Bemühungen stehen, nicht das Ziel militärischer Operationen.“

„Der Libanon wurde durch den Krieg zwischen Israel und der Hisbollah verwüstet, der Süden des Landes hat enorm gelitten. Viele Menschen haben ihr Leben verloren und ein Teil der Bevölkerung wurde vertrieben“, sagte der scheidende libanesische Premierminister Najib Mikati. „Die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft ist nach wie vor unerlässlich. Diese Hilfe muss transparent sein und eine angemessene Verteilung der Ressourcen gewährleisten. Während des letzten Konflikts haben wir eine Einheit für Notfallmaßnahmen eingerichtet, welche die Hilfe koordiniert und es den Gebern ermöglicht hat, ihre Beiträge zu überwachen. Wir glauben, dass dieser Mechanismus auch in der Phase der Rehabilitation und des Wiederaufbaus angewandt werden sollte.

 

Die erste Diskussionsrunde, an der wichtige internationale Persönlichkeiten teilnahmen, darunter Marwan Muasher, ehemaliger Außenminister des Königreichs Jordanien, Hagar Chemali, ehemalige Direktorin für Syrien und den Libanon im Nationalen Sicherheitsrat der Vereinigten Staaten, und Ján Kubiš, ehemaliger Sonderkoordinator der Vereinten Nationen für den Libanon, konzentrierten sich auf die Notwendigkeit einer kontinuierlichen und koordinierten internationalen Unterstützung für die Prozesse der Stabilisierung, des Wiederaufbaus und der Rückkehr der Flüchtlinge sowie auf das Engagement der politischen Kräfte im Libanon für die Wiederherstellung der grundlegenden Institutionen des Landes.

„Heute haben wir die Hoffnung, dass der Libanon der gesamten Region ein Vorbild dafür sein kann, was es bedeutet, Vielfalt zu schätzen, die natürlich auch im Irak, in Syrien, in Jordanien und in vielen anderen Ländern der Region vorhanden ist“, sagte Marwan Muasher, ehemaliger Außenminister des Königreichs Jordanien. „Wir hoffen, dass dieses Modell der Inklusivität erneut den Weg in eine bessere Zukunft für die gesamte Region weisen kann.“

Vor diesem Hintergrund bot das zweite Panel Raum für einen Austausch über Strategien zur Bewahrung der reichen kulturellen und religiösen Vielfalt des Libanon. Zu den Rednern gehörten Maha Yahya, Direktorin des Carnegie Middle East Center in Beirut, Seine Seligkeit Moran Mor Ignatius Aphrem II, Patriarch der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien, und Marwan Sehnaoui, Präsident der Libanesischen Assoziation des Souveränen Malteserordens.

„Die multidimensionale Krise hat Millionen von Menschen in Schwierigkeiten gebracht, aber der Libanon ist mehr als seine Krisen. Es ist ein Land von bemerkenswerter Widerstandskraft, kulturellem Reichtum und Humankapital“, sagte Marwan Sehnaoui, Präsident der Libanesischen Assoziation des Souveränen Malteserordens. “Diese Vielfalt ist keine Schwäche, sondern die größte Stärke des Libanon. Deshalb ist die Rolle der Zivilgesellschaft und der humanitären Akteure so wichtig. Institutionen können geschwächt werden, aber der Geist eines Volkes hält stand. Die Libanesische Assoziation des Malteserordens steht an der Seite des libanesischen Volkes, nicht als Ersatz für den Staat, sondern als Brücke zwischen den Gemeinschaften, zwischen dem Volk und seinen Institutionen, zwischen Krise und Neubeginn.

Die Veranstaltung bot schließlich eine wichtige Gelegenheit, die Herausforderungen und Chancen zu erörtern, denen sich der Libanon auf seinem Weg zu Stabilität und Frieden stellen muss, und bekräftigte das Engagement des Souveränen Malteserordens, das Land durch seine historische humanitäre Mission zu unterstützen.

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