Souveräner Ritter- und
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Zusammenarbeit im nahen osten zwischen dem Aussenminister der Tschechischen Republik und dem Grosskanzler Besprochen

Zusammenarbeit im nahen osten zwischen dem Aussenminister der Tschechischen Republik und dem Grosskanzler Besprochen
03/10/2014

Abkommen über medizinische Hilfe für die palästinensische Bevölkerung unterzeichnet

Der Außenminister der Tschechischen Republik, Lubomir Zaoralek, hat heute im Palais Czernin, dem Sitz des Außenministeriums in Prag, den Großkanzler des Souveränen Malteserordens, Albrecht Boeselager, begleitet vom Großhospitalier Dominique de La Rochefoucauld-Montbel, empfangen. Im Rahmen der Begegnung wurden die aktuellen Probleme erörtert, die derzeit den Nahen Osten betreffen. Der Minister und der Großkanzler haben ihre tiefe Besorgnis über den Konflikt in Syrien und Irak und dessen Auswirkungen auf die angrenzenden Länder, Libanon, Türkei und Jordanien ausgedrückt. Bei der Erörterung des Ordensauftrags, Hilfe zu leisten und die Menschenrechte zu fördern, hat der Großkanzler sich besorgt über die Verfolgung der religiösen Minderheiten, wie den Jesiden, den Christen und muslimischen Schiiten geäußert.

Der Souveräne Malteserorden ist über ein Netz lokaler Hilfsorganisationen mit seinem internationalen Hilfswerk, Malteser International, außer im Libanon und in der Türkei, auch in der Krisenregion mit eigenen Helfern engagiert, um den zahlreichen Flüchtlingen in Syrien und im Nordirak medizinische Hilfe zu leisten.

Der Malteserorden leistet im Nahen Osten auch der palästinensischen Bevölkerung medizinische Hilfe. Anlässlich des Besuchs wurde vom Leiter des Entwicklungsbüros der Tschechischen Republik, Michal Kaplan, und dem Botschafter des Souveränen Malteserordens bei der Tschechischen Republik, Mario Quagliotti, ein Memorandum unterzeichnet, das die Lieferung eines tragbaren Ultraschallgeräts und weiterer medizinischer Gerätschaften nach Marda, ein Dorf im Regierungsbezirk Salfit, vorsieht. Minister Lubomir Zaoralek und der Großkanzler haben ferner über eine weitere Vereinbarung gesprochen, die in Kürze getroffen werden soll und die die Lieferung eines kardiologischen Geräts für Neugeborene an das Malteserkrankenhaus in Bethlehem vorsieht, in dem seit 1990 bis heute über 60.000 Kinder zur Welt gekommen sind.

Des Weiteren wurde über die Entwicklung künftiger langfristiger Aktivitäten in Palästina gesprochen, wie die Vergabe von Mikrokrediten als Anstoß für wirtschaftliche Aktivitäten. Als Beispiel hierfür steht ein von der Vertretung des Souveränen Malteserordens in Ramallah realisiertes Finanzierungsprojekt, durch das Arbeitsplätze im Dorf Marda geschaffen wurden, was zur Verbesserung der allgemeinen Einkommenssituation geführt hat.

Der Großmeister hat der Tschechischen Republik gedankt für die Unterstützung bei Hilfsprojekten des Malteserordens in Haiti nach dem Erdbeben von 2010, das viele Opfer gefordert hat. Der Malteserorden hatte technische und finanzielle Unterstützung zur Fortbildung im Gesundheitswesen, zur Erarbeitung von Vorbeugemaßnahmen gegen Katastrophen und für Wiederaufbauprojekte in dem karibischen Land erhalten.

Bei seinem Besuch wurde Großkanzler Albrecht Boeselager außerdem auch vom Kultusminister, Daniel Herman, empfangen. Es wurde hier über das Engagement des Malteserordens beim Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika durch Präventionsmaßnahmen und die Ausgabe von Medikamenten gesprochen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die nützlichen Gespräche des Malteserordens mit den verschiedenen religiösen Bekenntnissen im Nahen Osten.

Der Malteserorden ist mit dem Priorat von Böhmen seit dem XII Jh. im jetzigen Gebiet der Tschechischen Republik tätig, im Gesundheitsbereich und mit Hilfsdiensten, die 1990 nach dem Fall der Berliner Mauer im ganzen Land wieder aufgenommen werden konnten. Die Tschechoslowakei nahm damals die diplomatischen Beziehungen mit dem Orden wieder auf, die nach der 1993 erfolgten Trennung der Tschechischen Republik und der Slowakischen Republik bestätigt worden sind.

Derzeit sichert der Malteserorden den Schulwegtransport von Kindern mit Behinderung in den ländlichen Gebieten Südböhmens und unterhält regionale Hilfsdienste insbesondere für Alleinstehende, Obdachlose, Kranke und Behinderte.