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Neue herausforderungen für den Süd-Sudan nach der unabhängigkeit

Neue herausforderungen für den Süd-Sudan nach der unabhängigkeit
29/08/2011

Am 9. Juli hat der Süd-Sudan die Unabhängigkeit erlangt und wurde damit der jüngste Staat auf dem afrikanischen Kontinent. Während seine Bevölkerung langsam beginnt, sich in dem Land einzurichten, setzt der Malteserorden – durch Ausbildung und Spezialisierung von ärztlichem Personal – seine Bemühungen fort, um ihr eine bessere Zukunft zu sichern.

Nach 21 Jahren Bürgerkrieg sieht sich der Süd-Sudan vor enorme Probleme gestellt, wie etwa dem, ein neues Regierungssystem zu begründen, vor allem aber auch, ein neues Gesundheitssystem aufzubauen. Das Land weist eine der höchsten Mutter-Kind-Sterblichkeitsraten der Welt auf: bei 1000 Geburten sterben über 100 Neugeborene und 20 Mütter. Der Bedarf an ausgebildetem ärztlichem Personal, das in der Lage ist, eine Diagnose zu erstellen und entsprechende Heilbehandlungsmaßnahmen einzuleiten, ist groß.

„Das Know-how, die Strukturen und Mittel für ein funktionierendes allgemeines öffentliches Gesundheitssystem sind so gut wie nicht vorhanden. Es ist schwer, überhaupt qualifiziertes Personal zu finden“, sagte Jan Kleinheisterkamp, der für Malteser International, das internationale Hilfswerk des Malteserordens, die humanitären Hilfsmaßnahmen für den Süd-Sudan koordiniert. „Aus diesem Grund bieten wir eine Reihe von Ausbildungsprogrammen zur Schulung von ärztlichem Personal. Diese Aufgabe sollte später dann in die Verantwortung der zuständigen Behörden übergehen. Wir wollen nicht nur zur Verbesserung der Gesundheitssituation im Süd-Sudan beitragen, sondern auch dafür sorgen, dass der Staat und die Bevölkerung ein eigenständiges Gesundheitssystem entwickeln“.

An der Ausbildungsstätte von Rumbek schult Malteser International seit 2002 Labortechniker. Bis heute haben 55 Teilnehmer mit Erfolg das auf zwei Jahre ausgelegte Ausbildungsprogramm absolviert. Das Labor der Ausbildungsstätte von Rumbek ist als einziges für über 330.000 Menschen zuständig. „Unser langfristiges Ziel ist es, diese Einrichtung in die Verantwortlichkeit der Regierung zu überführen“, erklärte Kleinheisterkamp.

Mit der Unterstützung von 10 internationalen und 120 einheimischen Helfern organisiert Malteser International auch Fortbildungskurse für Staatsbedienstete, um ein möglichst effizientes Gesundheitssystem aufzubauen. In den vergangenen Wochen haben 25 Angehörige der lokalen Gesundheitsbehörde an einem Kurs für Familienplanung und Gesundheitsvorsorge teilgenommen. Ferner bildet Malteser International freiwillige Helfer (peer educators) aus, die in die Gemeinden und Dörfer hinausgehen, um die Menschen über Krankheiten, wie Tuberkulose, HIV/AIDS und Lepra aufzuklären und um sie so für die Wichtigkeit von Tests und Vorsorge zu sensibilisieren.