Souveräner Ritter- und
Hospitalorden vom Hl. Johannes zu
Jerusalem von Rhodos und von Malta

News

Verleihung der Ehrendoktorwürde an den Großmeister durch die Australian Catholic University

Verleihung der Ehrendoktorwürde an den Großmeister durch die Australian Catholic University
Images by Giovanni Portelli Photography © 2023
04/11/2024

Dem Großmeister, Fra‘ John Dunlap, ist die Ehrendoktorwürde der Australian Catholic University verliehen worden. Bei der Zeremonie, die am Montag in Sydney stattfand, hat der Großmeister eine lectio magistralis gehalten, die Gelegenheit bot, die tausendjährige Geschichte des Malteserordens Revue passieren zu lassen, einer Institution, die „mit der Gnade Gottes in der Lage war, die Zeichen der Zeit zu erkennen“.

Die Zeichen der Zeit zu erkennen“, so der Großmeister, „bedeutet, die aktuellen Herausforderungen der Gesellschaft zu erkennen und sich ihnen anzupassen und sich zu wandeln, um sie zu bewältigen und dabei stets darauf zu achten, dass wir relevant und effizient bleiben“. Der Großmeister unterstrich die Einzigartigkeit des Malteserordens, der zugleich religiöser Orden und souveräner Staat ist. „Wir nutzen unsere Souveränität, um den Armen und Kranken, den Flüchtlingen und Migranten, den Ausgeschlossenen und Vergessenen (…) zu dienen, für die Verteidigung der Menschenrechte, für die Rechte der Migranten und der Armen, gegen den Menschenhandel und für andere humanitäre Zwecke“.

Der Großmeister schilderte die verschiedenen historischen Epochen und legte dar, wie der Malteserorden dank seiner Rolle als Dienstleister im medizinischen Bereich zu einer globalen Kraft geworden ist, die sich in den letzten 50 Jahren rasch von Europa über Amerika bis nach Asien und in den Pazifikraum ausgebreitet hat, mit einem beeindruckenden Wachstum der humanitären Aktivitäten auf den fünf Kontinenten, parallel zu den diplomatischen Beziehungen, die heute mit 114 Ländern unterhalten werden. „Einer der Schlüsselfaktoren für das Überleben des Ordens in diesen Jahrzehnten war seine Fähigkeit, dem Charisma seines Gründers, des seligen Gerhard, treu zu bleiben: Tuitio fedei, obsequium pauperum, ‚Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen‘. Es ist bezeichnend, dass unser Dienst an den Armen unmittelbar den Armen gilt. Und wenn ich sage ‚direkt‘, dann meine ich das nicht im übertragenen Sinn, sondern im wörtlichen Sinn. Ich meine, ohne Vermittler. Aus den Händen der Ordensmitglieder in die Hände der Armen und Hungernden“.

Es geht um die Arbeit der 48 nationalen Assoziationen vor Ort, die von 13.500 Ordensmitgliedern, mehr als 100 Botschaftern, 50.000 Mitarbeitern und über 100.000 Freiwilligen unterstützt werden, die Tausende von Initiativen entwickelt haben, um den Armen zu helfen, die oft nicht nur von den Sozialprogrammen, sondern auch von der menschlichen Gemeinschaft ausgeschlossen sind. „Bei den Freiwilligen sehen wir oft einen echten Geist des Evangeliums, der ihre Arbeit inspiriert und durchdringt, manchmal auch unter schwierigen und sogar extremen Umständen“, betonte er.

In der Tat ist die humanitäre Hilfe in den letzten zehn Jahren gefährlicher denn je geworden“. Mit Blick auf das Engagement des Malteserordens im russisch-ukrainischen Konflikt wie auch im Nahen Osten erinnerte der Großmeister an die Dringlichkeit der Einhaltung des humanitären Völkerrechts: „In den Konfliktgebieten ist die Zivilbevölkerung leider zur bewussten Zielscheibe von Gewaltakten geworden: Morde, Bombardierungen, psychologische Angriffe und physische Bedrohungen – mit dem ausdrücklichen Ziel, der Bevölkerung die wichtigsten Mittel zum Überleben zu entziehen. Die schwächsten Gruppen – Kinder, alte Menschen, Kranke und Behinderte – leiden am meisten unter diesen verwerflichen Umständen. Dies ist nicht hinnehmbar.

Innerhalb der internationalen Gemeinschaft steht der Malteserorden an vorderster Front, wenn es darum geht, die Umsetzung der Normen des humanitären Völkerrechts einzufordern. „Angesichts der Probleme von heute und der Herausforderungen von morgen behalten der traditionelle Auftrag und das Charisma des Malteserordens ihre Gültigkeit und, ich wage zu sagen, ihre Aktualität in der modernen Welt“, schloss der Großmeister und betonte, dass die Religion auch weiterhin eine entscheidende Rolle für die menschliche und soziale Entwicklung spielen kann.
Nach der lectio magistralis, in der der Großmeister erklärte, er fühle sich geehrt durch die Anerkennung, die ihm von einer der besten Universitäten der Welt (5%) zuteil wird, fand die offizielle Zeremonie zur Verleihung der Ehrendoktorwürde statt.

Der Großmeister, Fra‘ John Dunlap, ist anlässlich des 50. Jahrestages der Gründung der australischen Assoziation des Malteserordens nach Australien gereist. Die australische Assoziation des Malteserordens ist seit 1974 mit verschiedenen Initiativen aktiv, angefangen von dem Programm „Mäntel für Obdachlose“, das sich auf das ganze Land ausgedehnt hat, über die Palliativpflege bis hin zur Reaktion auf Katastrophen wie die Buschbrände im Sommer 2020. Auf den Stationen der Reise in Melbourne, Brisbane, Sydney und Canberra haben Großmeister Fra‘ John Dunlap und Großkanzler Riccardo Paternò di Montecupo Projekte zur Unterstützung von Obdachlosen, Randgruppen und Kranken besucht. Die Reise bot Gelegenheit zu Gesprächen mit der Gouverneurin von Queensland, Jeannette Young AC PSM, der Gouverneurin von New South Wales, Margaret Beasley AC KC, und der Generalgouverneurin von Australien, Sam Mostyn AC.