“4,5 Milliarden Menschen, mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung, haben keinen Zugang zu Gesundheits- und Pflegediensten”. Sandra Gallina, Generaldirektorin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission, hat bei der Internationalen Konferenz der Hospitaliers des Souveränen Malteserordens über Gesundheits- und Ernährungssicherheit die Fortschritte in Medizin und Forschung in Europa und der Welt hervorgehoben, mit einer “Lebenserwartung, die von 67 Jahren im Jahr 2000 auf über 73 Jahre im Jahr 2024 gestiegen ist”. In einem nach wie vor kritischen Szenario sind diese Fortschritte “der Kompetenz, dem Talent, dem Engagement und der Menschlichkeit der im Gesundheitswesen Tätigen zu verdanken. Wo es einen Arzt, eine Krankenschwester, einen Sanitäter, einen Apotheker, einen Chirurgen, einen Physiotherapeuten oder einen der vielen anderen medizinischen Fachkräfte gibt, da ist Hoffnung. Da ist Menschlichkeit”.
Der zweite Tag der internationalen Konferenz stand ganz im Zeichen des unermüdlichen Einsatzes der weltweit 100.000 ehrenamtlichen und 50.000 hauptamtlichen Helferinnen und Helfer des Malteserordens. Im Mittelpunkt standen die Naturkatastrophen: Als im vergangenen Herbst der Sturm „Dana“ über die Region Valencia und Andalusien hinwegfegte, konzentrierten sich die Helfer des Malteserordens auf die Verteilung von Lebensmitteln und Kleidung in den am stärksten betroffenen Gebieten und starteten eine Spendenaktion zur Unterstützung der Hilfsmaßnahmen.
Die Polnische Assoziation stellte die Hilfsmaßnahmen während der Überschwemmungen im September 2024 im Süden des Landes vor, die dank der Beteiligung von Freiwilligen aus Deutschland, Ungarn und Litauen durchgeführt werden konnten. Die Western Association der Vereinigten Staaten wiederum hat Initiativen zur Unterstützung von Familien gestartet, die von den verheerenden Bränden in Los Angeles im Januar betroffen waren.
Der Vortrag von Major Albin Rentenberger, Ausbildungsleiter der österreichischen Landesverteidigungsakademie, lieferte eine detaillierte Analyse der wichtigsten Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten. Szenarien, in denen der Malteserorden an vorderster Front steht: in der Ukraine mit einer der größten Hilfsaktionen seit dem Zweiten Weltkrieg, dank der Hilfsorganisationen und Hilfskorps aus zahlreichen europäischen Ländern; im Libanon mit der nationalen Assoziation, die seit 70 Jahren in den Bereichen Gesundheit, soziale Eingliederung und Landwirtschaft tätig ist. Schließlich steht das Heilige Land im Mittelpunkt der Mission der Hospitaliers, mit dem Engagement des Krankenhauses der Heiligen Familie in Bethlehem und dem Vorhaben, in Gaza ein Zentrum für medizinische Grundversorgung zu eröffnen, um den zahlreichen Bedürfnissen der leidenden Bevölkerung gerecht zu werden. Ein Schwerpunkt auf Migranten, Flüchtlinge und Menschenhandel bildete den Abschluss des Treffens.
Die XXXII. Internationale Konferenz der Hospitaliers findet in Köln statt.
Photo-Credit: Sovereign Order of Malta – Thomas Meyer/APACE Media